Perlenzucht und -handel
Perlenzucht
Als Reaktion auf einen Fremdkörper, der sich im Mantelgewebe einer Auster einnistet, sondert diese Perlmutt ab – eine kristalline Substanz, die sich in vielen Schichten um den Eindringling schließt und so eine Perle formt.
Von den über 8000 doppelschaligen Muscheln sind nur etwa 20 in der Lage, Perlen zu produzieren. Zu den bekanntesten Muscheln, die Perlmutt und damit auch Perlen produzieren können, gehört die Gattung Pinctada, die im Salzwasser zuhause ist. Perlmuscheln der Gattung Hyriopsis leben im Süßwasser.
Implantation
Im Unterschied zu den seltenen, auf natürliche Art entstandenen, Perlen (Naturperlen), ist es bei den Zuchtperlen der Mensch, der das Wachstum einer Perle initiiert, indem er einen Fremdkörper in Form eines Perlmuttkerns in die Muschel einpflanzt.
Das Implantieren („Impfen“) von Perlen erfordert viel Fingerspitzengefühl und Sorgfalt. Mit Hilfe geeigneter Werkzeuge wird die Auster kurz geöffnet und ein Perlmutterkügelchen zusammen mit einem Stückchen Mantelgewebe an der richtigen Stelle im Inneren platziert. Danach wird die Muschel wieder geschlossen und ins Meer zurückgebracht. Sie wird der Natur überlassen, bis eine Perle herangereift ist, was je nach Muschelart 2 – 4 Jahre dauert. Infolge der Gewässerverschmutzung müssen die Austern aber aufwändig gepflegt, d.h. in regelmässigen Abständen aus dem Wasser geholt und gereinigt werden.
Zuchtgebiete
Akoya-Kulturperlen
werden seit mehr als 100 Jahren in den südlichen Meeresbuchten Japans, heute ebenfalls in China und Vietnam gezüchtet; ihre Muschel ist die Pinctada Martensii.
Südsee-Kulturperlen
werden in Australien, Indonesien, den Philippinen, in Thailand und Myanmar gezüchtet. Ihre Muschel ist die weiss- oder goldlippige Pinctada Maxima.
Tahiti-Kulturperlen
Ihre Zuchtgebiete liegen im Südpazifik und in den Gewässern rund um Tahiti (Französisch-Polynesien); ihre Muschel ist die schwarzlippige Pinctada Margaritifera.
Süsswasser-Kulturperlen
werden heute hauptsächlich in China gezüchtet; ihre Muscheln sind die Hyriopsis Cumingi und die Hyriopsis Schlegeli.